Die HP Inc. (bis 1. November 2015 Hewlett-Packard Company [ˈhjuːlɪt ˈpækəd]) ist einer der größten US-amerikanischen PC- und Druckerhersteller, registriert in Wilmington, Delaware, und mit der Unternehmenszentrale in Palo Alto, Kalifornien.
Am 1. November 2015 wurde das Unternehmensgeschäft als Hewlett Packard Enterprise abgespalten und die Hewlett-Packard Company in HP Inc. umbenannt. Daher ist HP keine Abkürzung für Hewlett-Packard mehr, sondern offizielle Firmierung. Im Rahmen der Aufspaltung wechselten 252.000 Mitarbeiter zu Hewlett Packard Enterprise, während 50.000 Mitarbeiter bei HP verblieben.
1939 wurde HP von William (Bill) Hewlett und David Packard, beide Absolventen der Stanford University, mit 538 US-Dollar gegründet. Das erste HP-Produkt, der HP200A, ein Tonfrequenzgenerator, wurde in einer Garage in Palo Alto gebaut. Diese Garage gilt heute als Geburtsort des Silicon Valley. Einer der ersten Kunden waren die Walt-Disney-Studios, die für ihren Trickfilm Fantasia acht Tonfrequenzgeneratoren erwarben.
1959 eröffnete HP in Deutschland die zweite Produktionsstätte außerhalb Kaliforniens (die erste Niederlassung wurde am 1. April 1959 in Genf, Schweiz gegründet). Nach einem Deutschlandbesuch der beiden Unternehmensgründer fiel die Wahl auf Böblingen. Dort begannen 18 Mitarbeiter im Hinterhaus einer Strickwarenfabrik nach Plänen der amerikanischen Muttergesellschaft zu produzieren. Der Standort Deutschland wuchs schnell, 1961 zogen 150 Mitarbeiter in das neue Böblinger Werk ein. 10 Jahre später waren es 1020 Mitarbeiter.
1964 entwickelte HP eine transportable Atomuhr auf Cäsium-Basis.
1972 brachte HP mit dem Modell HP-35 den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner und 1979 die Tischrechnerder 80er Serie auf den Markt.
Am 5. Januar 1980 gab Hewlett-Packard den Bau seines ersten Personal-Computers bekannt.
1984 wurde ein Tintenstrahldrucker für Privatkunden, der HP ThinkJet, eingeführt. Der Drucker basierte auf der thermischen Tintenstrahltechnik und löste die Punktmatrixdrucker ab.
Am 3. März 1986 wurde HP.com registriert, die neuntälteste .com Internetdomain und erste zweibuchstabige Domain.[7][8]
1987 wurde mit dem HP PaintJet Hewlett-Packards erster Farbdrucker und 1990 mit dem HP Deskjet 500 ein Arbeitsplatz- und Massendrucker mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 3 Seiten/min und einer Grafikauflösung von 300 Punkte/Zoll auf den Markt gebracht.
1995 übernahm HP den US-amerikanischen Hersteller von Vector-Minisupercomputern Convex Computer.
Am 17. März 1997 erfolgt die Übernahme von HP in den Dow-Jones-Aktienindex an der New York Stock Exchange.
1999 erfolgte die Teilung von HP in zwei unabhängige Unternehmen: Die Bereiche Computer, Imaging und Drucker verblieben bei HP, für die Bereiche Test- und Messtechnik, Chemische Analysentechnik, Medizinelektronik und Elektronische Bauelemente wurde Agilent Technologies gegründet.
2002 fusionierte die Firma mit dem Computer-Hersteller Compaq, der zuvor DEC und Tandem übernommen hatte, und weitete ihre Bedeutung auf dem Computermarkt deutlich aus. Die Fusion war sehr umstritten und wurde unter anderem vom Sohn des Unternehmensgründers hartnäckig, aber letztlich erfolglos, bekämpft.
2004 erwarb HP Deutschland die Triaton-Gruppe von der ThyssenKrupp AG für 340 Mio. Euro. Triaton war bis zu diesem Zeitpunkt eines der größten herstellerunabhängigen IT-Systemhäuser in Deutschland und hatte im Vorjahr mit etwa 2200 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 370 Mio. Euro erzielt.[9] Damit baute HP die Marktstellung bei IT-Services weiter aus.[10] Der Übernahme folgten nicht nur Stellenstreichungen bei Triaton selbst,[11] sondern sie war Begründung für weitere Standortschließungen und Stellenstreichungen in Deutschland.[12]
2004 erwarb HP den britischen IT-Dienstleister Synstar[13] für 293,3 Mio. Euro. Synstar hat mehr als 1500 Kunden und ist in Europa aktiv. Das Unternehmen bietet Kunden IT-Dienstleistungen zum Management der IT-Infrastruktur an und betreibt Niederlassungen in Großbritannien, Deutschland, Belgien, Spanien, Luxemburg, Irland und den Niederlanden. Heute heißt das Unternehmen Hewlett-Packard CDS und ist auch für den HP-Hardware-Service im sogenannten Fieldservice und On-Site-Service zuständig.
Im Januar 2005 wurde die umstrittene CEO Carly Fiorina mit einer Abfindung von 21 Mio. US-Dollar entlassen und durch Mark Hurd ersetzt. Am 5. September veröffentlichte Newsweek Informationen, denen zufolge die damalige Chairwoman Patricia C. Dunn eine Gruppe von Experten angeheuert hatte, um eigene Mitarbeiter und Journalisten zu bespitzeln (sie wird ein Jahr später entlassen).
2006 verlagerte HP im Rahmen des Nearshoring seine Dienstleistungs-Aktivitäten ungeachtet sprachlicher und interkultureller Herausforderungen in sogenannte Billiglohnländer (zum Beispiel das deutschsprachige Kundendienst-Zentrum nach Sofia). In Deutschland waren zirka 1200 Mitarbeiter vom Stellenabbau betroffen. Weltweit verloren im Rahmen weiterer Umstrukturierungsmaßnahmen fast 15.000 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze.
2008 erwarb HP die Firma EDS für 13,9 Milliarden Dollar. Zusammengenommen hatte die Dienstleistungssparte beider Unternehmen zum Zeitpunkt des Kaufs weltweit 210.000 Mitarbeiter.[14]
2010 erwarb HP den Netzwerkspezialisten 3Com für 2,7 Milliarden US-Dollar. Am 12. April 2010 schloss HP die 3Com-Übernahme ab.[15] Am 29. April 2010 erwarb HP den Smartphone-Hersteller Palm für 1,2 Milliarden US-Dollar (5,70 US-Dollar pro Aktie). Palm suchte schon seit längerem einen Investor, um seine marode Finanzlage in den Griff zu bekommen. HP begründete diesen Schritt mit der Möglichkeit, Palms Betriebssystemplattform „WebOS“ zu verwenden. Im November 2010 kündigte Jon Rubinstein, der Leiter der „Palm Global Business Unit“ bei HP an, dass HP künftig Smartphones, Tablets und Drucker mit webOS entwickeln werde.[16] HP gab jedoch im August 2011 die Einstellung aller WebOS-Aktivitäten bekannt.[17]
Im August 2010 musste CEO Hurd nach 5 erfolgreichen Jahren das Unternehmen wegen eines Skandals um Belästigung und Spesenabrechnung verlassen. Vorübergehender CEO vom 6. August 2010 bis Ende Oktober 2010 war Cathie Lesjak. Sie wurde zum 1. November 2010 von Léo Apotheker[18], vormals Vorstandssprecher bei SAP, abgelöst.
Im Februar 2011 kündigte das Unternehmen die Akquisition des Business-Intelligence-Software-Herstellers Vertica für eine nicht genannte Summe an, mit dem Ziel, im Markt der analytischen Informationssysteme Fuß zu fassen.[19]
Im August 2011 verkündete Hewlett-Packard einen radikalen Strategiewechsel: Die Tablet-PCs sollten eingestellt und das PC-Geschäft verkauft werden. Analog der Strategie von IBM wolle sich der Konzern zukünftig auf Software, Dienstleistungen und Server konzentrieren.[20]
Am 22. September 2011 trennte sich das Unternehmen von CEO Léo Apotheker mit sofortiger Wirkung. Meg Whitman wurde als Nachfolgerin als CEO und Präsidentin ernannt.[21][22] Sie nahm die Entscheidung, das PC-Geschäft aufzugeben, zurück.[23]
Im Mai 2012 kündigte HP eine mehrjährige Umstrukturierung mit einem Abbau von 34.000 Stellen an. Der angekündigte Stellenabbau wurde zwei Jahre später auf 45.000 bis 50.000 nach oben korrigiert.[24]
Zum 23. September 2013 schied HP aus dem Dow-Jones-Aktienindex an der New York Stock Exchange aus.
Anfang 2014 wurde der Standort in Rüsselsheim mit 1100 Mitarbeitern geschlossen.
Quelle: Wikipedia
Homepage: https://www.hp.com/de